Das pädagogische Konzept

 „Wir haben mit der Zeit rausgefunden, dass bestimmte Geräte bestimmte typische Fehler haben, z.B. der Wasserzulauf bei Kaffeemaschinen oder die Kabel an Bügeleisen.“ (Schüler, 9. Klasse)

Wie arbeiten wir?

Die Schüler-Reparaturwerkstatt hat mehrmals pro Woche für jeweils 1,5 Stunden geöffnet. In dieser Zeit bringen Kund:innen reparaturbedürftige Gegenstände, die Schüler:innen befragen sie dazu mit Hilfe eines Laufzettels näher. In Zweiergruppen untersuchen sie die Objekte eigenständig und versuchen herauszufinden, was genau an Reparaturbedarf vorliegt. Kommen sie damit allein nicht weiter, informieren sie sich im Internet, beispielsweise in YouTube-Beiträgen, auf Herstellerseiten oder in Reparatur-Foren. Reicht das noch nicht aus, wenden sie sich an die ehrenamtlichen Reparaturanleiter:innen und suchen gemeinsam. Wenn für die Reparatur Ersatzteile nötig sind, werden sie durch die Schüler:innen bestellt. Nicht mehr erhältliche Kunststoffteile werden von den Schüler:innen mit einem CAD-Programm konstruiert und dann am 3-D-Drucker nachgebaut. Die Reparatur ist - abgesehen vom Ersatzteil-Aufwand - kostenfrei, freiwillige Spenden – ausschließlich für die Werkstattausstattung – werden gern angenommen.

Reparieren als Kompetenzentwicklung
Die Schüler-Reparaturwerkstatt arbeitet nach der Methode des entdeckenden und erfahrungsgeleiten Arbeitens und Lernens. Dabei geht es darum, eine Aufgabe und alles, was mit ihrer Lösung zusammenhängt, durch eigene Aktivitäten zu erkunden und zu erschließen. Damit ist eine umfassende Kompetenzentwicklung durch praktisches Lernen verbunden.

Kompetenzen entwickeln sich nicht dadurch, dass man Wissen aufnimmt, sondern nur durch die eigenständige Auseinandersetzung mit komplexen Handlungssituationen. Reparieren in der Schüler-Reparaturwerkstatt stellt dafür ein besonders gut geeignetes Feld dar: Meist ist nicht klar, worin der Defekt eines Gerätes genau besteht, man muss sich also auf die Suche nach möglichen Fehlerquellen machen und Ideen für einen Reparaturansatz entwickeln. Auf diesen Such-Wegen lernen die Schüleri:nnen nicht nur viel über ein einzelnes Gerät und wie man es erfolgreich reparieren kann. Zugleich entwickeln sie Fähigkeiten und Haltungen, die auch auf andere Fälle übertragbar sind – sie bauen Kompetenzen auf, d.h. sie lernen Wissen und Können so zu verbinden, dass sie auch mit bisher unbekannten Situationen zurechtkommen und diese erfolgreich bewältigen können. >>Mehr